Aschermittwoch - Gottesdienst in der St.-Andreas-Kirche

Gestern noch war es laut und bunt in Osthessens Straßen, heute ist es schon viel ruhiger und die Kostüme der Fastnacht werden wieder weggepackt. Am heutigen Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit, mit der sich katholische Christen auf das Fest der Auferstehung vorbereiten.

Um sich auf den Neuanfang zu besinnen, bekamen am Vormittag Fuldaer Schüler in der voll besetzten St. Andreas-Kirche in Neuenberg ein Aschekreuz auf die Stirn gemalt. 

Schon in der Antike war Asche das Symbol der Nichtigkeit und Vergänglichkeit. Nachdem die öffentliche Kirchenbuße im 10. Jahrhundert entfallen war, blieb der Ritus der Aschenbestreuung. Dafür wird die Asche der im Vorjahr am Palmsonntag benutzen Palmzweige verwandt. Mit dem Spruch "Kehre um und beginne mit Jesus neu." zeichnete Pfarrer Winfried Abel und Schwester Maria Monika den Schülern ein Aschekreuz auf die Stirn, das an die Vergänglichkeit allen Lebens erinnern soll.  

Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Um-Kehren“, zu dem sich die Schüler etwas Besonderes haben einfallen lassen: sie kehrten mit Besen durch die Kirche bis zum Altar und erzählten dann den anderen Schülern, wie sie die Klasse „nach der sechsten Stunde aufgekehrt hatten“ und dort viele nutzlose Dinge rumliegen sahen, Vermisstes gefunden und Wertvolles entdeckt haben. Danach sei die Klasse sauber gewesen und man könne wieder neu anfangen. Die Fastenzeit könne man ähnlich nutzen und versuchen „umzukehren“ - so die Botschaft der Schüler. 

„Ich will weniger Fernsehen gucken und auch nicht mehr so viele Süßigkeiten essen“, erzählten die Schüler nach dem Gottesdienst. Viele Hessen nutzen die Fastenzeit, um alte Laster abzulegen und zumindest für die Zeit bis Ostern auf einige Genussmittel zu verzichten. Nach einer Studie der DAK wollen viele Hessen auf Alkohol, Schokolade und Zigaretten verzichten. Auch  Computer  und Co. werden abgeschaltet, um  stressfreier bis Ostern leben  zu  können. Pfarrer Abel beendete seinen Gottesdienst mit der Hoffnung, dass die Schüler ein bisschen in sich gehen, ihre Unordnung beseitigen und „ihre Herzen umkehren“. 

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