Internet auf eigene Gefahr - Projektwoche

Die Kindheit ist heutzutage stärker durch Medien geprägt als jemals zuvor. Jedes zweite Kind besitzt einen PC, jedes dritte Kind einen Internetzugang und 41% aller Kinder surfen ohne Aufsicht ungefiltert und ungeschützt im Internet. Diese und viele andere Informationen bildeten den Auftakt am Elternabend der Projektwoche des Fachbereichs Deutsch an der Bardoschule für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6 und 7.

Über die Gefahren im Internet in Form von jugendgefährdenden Seiten, sozialen Netzwerken, illegalen Downloads, Gefahren im Chatroom und Spielsucht informierten alle interessierten Eltern eindrucksvoll KOK Marco Hohmann und Diplominformatikerin Christine Ehrig vom zentralen Kommissariat 50 des Polizeipräsidiums Osthessen.
 
Das soziale Netzwerk Facebook - seine Gefahren und Möglichkeiten war für alle Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen im Laufe der Wochen in einem zweistündigen Workshop mit Felix Rudolph-von Niebelschütz von filmreflex Gesprächsgrundlage. Wer kann mein Profil sehen? Wer liest meine Beiträge? Woher kommt die Werbung? Was passiert mit meinen Daten? Und wie kann ich mich schützen? All das waren Fragen, die die Schüler über das mit 23 Millionen Mitgliedern in Deutschland und 1 Milliarden Benutzern weltweit größte soziale Netzwerk Facebook beantwortet bekamen.
Am Ende der Woche konnte noch einmal der Weimarer Kulturexpress mit dem Stück „Sprich mit mir!“ eine weitere Facette der Gefahren des Internets aufzeigen.
 
Die 16-jährige Jule zieht mit ihrer Mutter in eine neue Stadt. Der neue Arbeitsplatz der Mutter lässt wenig Zeit für Gespräche und gemeinsame Stunden. Auch in der Schule fällt Jule der Anschluss schwer. Sie flüchtet sich in die Welt eines Onlinespiels. Die Situation wird für Jule und ihre Mutter letztendlich unkontrollierbar.
 
Das Theaterstück trieb die möglichen Gefahren unkontrollierter Internetnutzung auf die Spitze, ohne realitätsfremd zu sein. Dabei ging es zum einen um Aufklärung: über Risiken der Mediennutzung, aber auch um Hilfsangebote mit deren Unterstützung man sich über den sicheren Umgang mit Computer, Internet und Handy informieren kann. Es ging auch darum, den Ursachen der Geschichte des Theaterstücks auf den Grund zu gehen. Wichtig war den Protagonisten dabei zu verdeutlichen, dass diese Problematik jeden treffen kann. Die Frage nach der Schuld wurde im Anschluss diskutiert. Dass Jules Mutter nicht anders hätte handeln können, wurde vielen bewusst.
 
Ein weiteres Mal in dieser Woche wurde klar, dass Medien - auch die sogenannten "neuen" – kein Teufelszeug sind. Wir brauchen sie. Aber niemand sollte ihretwegen auch nicht durch die Hölle gehen müssen.
Am Ende der Woche waren Eltern, Schüler und Lehrer sensibilisiert für die Gefahren des Internets und manch einer hat umgehend seine Passwörter geändert und die Privatsphäreeinstellungen bei Facebook überarbeitet. Sicherlich wird in den kommenden Wochen in den Klassenzimmern und Wohnzimmern das ein oder andere Gespräch zu Facebook und Handynutzung geführt werden.
Die Schulgemeinde der Bardoschule unterstützt die Aussage von Marco Hohmann:„Prävention ist rechtzeitige Intervention.“